Baisweil
liegt im Nordwesten des Ostallgäus in einem Tal, eingerahmt von Seitenmoränen, auf ca. 680 m über Meereshöhe. Hier verlief ehemals die Römerstraße Kempten - Augsburg. Spuren einer frühen Besiedelung entlang des südöstlich gelegenen Hügels reichen bis in diese Zeit zurück.
Eine erstmalige Erwähnung findet der Ort unter dem Namen "Beizwile" im Jahre 1130. Nachdem der Ortsadel, der am nordwestlichen Höhenrand siedelte, schon früh ausstarb, gehörte Baisweil von 1496 bis 1803 zum Kloster Irsee. Nach einem Kirchturmeinsturz in der Osternacht 1886 wurde eine Kirche im neuromanischen Stil erbaut und 1906 eingeweiht.
Bis heute weist der Ort eine ländliche Struktur auf. Doch in den vergangenen Jahrzehnten verringerte sich auch hier die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe erheblich. Im Vorfeld der Gebietsreform wurde 1976 die Nachbargemeinde Lauchdorf mit dem Ortsteil Großried eingegliedert, der Verwaltungssitz ist in Eggenthal.
Gregor Mayr
Lauchdorf & Großried
ein Straßendorf, 661m ü.M an der B16 gelegen und seit der Gemeindereform 1976 Ortsteil von Baisweil. Die erste Erwähnung des Ortes stammt vom 30. April 1123. Die tatsächliche Gründungs- zeit des Ortes ist nicht bekannt, vermutet wird eine fränkische Siedlung, also um 700 - 900 n.Chr. Die heutige Bezeichnung Lauchdorf weist als Names-Ursprung auf "Dorf in der Lohe" bzw. "Dorf im Wald" hin. Eine andere Deutung bezieht sich auf den wilden Lauch, der früher in den nassen Lauwiesen wuchs und ebenfalls als Namengebung in Betracht gezogen werden muß.
1467 erwirbt das Benediktiner-Kloster Irsee die beiden Orte Lauchdorf mit Großried samt allen Rechten vom Kloster Ursberg. Somit sind die Lauchdorfer, bis zur Säkularisation 1803, Irseer Untertanen.
Die ursprüngliche Pfarrkirche befand sich bis 1806 im heutigen "äußeren Friedhof". Dort dürfte sich auch der frühere Ortskern befunden haben. Spätestens nach dem 30-jährigen Krieg und der Pest wurden auch die letzten Behausungen dort aufgeben und am jetzigen Ortskern, um eine damalige Marienkapelle und spätere Pfarrkirche, angesiedelt.
Lauchdorf war immer bäuerlich geprägt. Jedoch ist auch unser Dorf dem Wandel der Zeit unterworfen und von den über Jahrhunderte hinweg über 50 landwirtschaftlichen Anwesen bestehen heute nur noch weniger als 20 Betriebe.
Das ca. 3 km östliche gelegene G r o ß r i e d, ursprünglich aus 4 großen Höfen bestehend, war bis ca 1300 eigene Pfarrei. Großried, von "große Rodung" herkommend und ebenfalls ab 1300 zu Ursberg gehörend, wurde von dort aus mit Lauchdorf zusammengeschlossen und gemeinsam 1467 an Irsee verkauft. Seither, bis zur Gemeindereform, gehörte Großried kirchlich und gemeindlich zu Lauchdorf und war mit dessen Geschichte eng verbunden.
K.S.Leuterer